- Histologisch gesicherter maligne Neoplasie des rechten Hemikolons bis zur rechten Flexur
- Endoskopisch nicht oder nicht vollständig abtragbares Adenom im rechten Hemikolon bis zur rechten Flexur mit hochgradiger intraepithelialer Neoplasie
- Jede tumoröse Raumforderung im rechten Hemikolon bis zur rechten Flexur mit einem hochgradigen Verdacht auf einen malignen Prozess, selbst wenn eine eindeutige histologische Sicherung nicht gelingt.
- Auch bei Appendixkarzinomen, neuroendokrinen Tumoren des terminalen Ileums, des Kolons und der Appendix kann das Vorgehen mittels Hemikolektomie rechts in gleicher Weise indiziert sein.
In Deutschland sind die Empfehlungen zur Therapie des Kolonkarzinoms in der S3-Leitlinie verankert.
UICC-Stadium | TNM | Therapieempfehlung |
0–I | Tis bis T1 | Endoskopische Resektion |
Weiteres Vorgehen abhängig von der Histopathologie | ||
Low-Risk Situation (G1/G2) und R0 keine Nachresektion | ||
Low-Risk und Inkomplette Resektion: Komplette endoskopische/lokale chirurgische Nachresektion | ||
High-Risk-Situation (G3/G4): Radikale chirurgische Resektion | ||
Keine adjuvante Chemotherapie | ||
I | T2, N0, M0 | Radikale chirurgische Resektion |
| Keine adjuvante Chemotherapie | |
II | Bis T4, N0, M0 | Radikale chirurgische Resektion |
Adjuvante Chemotherapie individuell erwägen/Patienten differenziert beraten | ||
III | Jedes T, N1, M0 | Radikale chirurgische Resektion |
Adjuvante Chemotherapie | ||
IV | Jedes T, jedes N, M1 | Individuelles Vorgehen je nach Befund [2] |
Quelle: S3 Leitlinie Kolorectales Karzinom (Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): S3-Leitlinie Kolorektales Karzinom. Stand: 30.11.2017 gültig bis 29.11.2022, Abgerufen am: 22.05.2022)
Bemerkung:
Die endoskopische Resektion reicht aus, wenn in der Histologie eine R0-Situation bei einem Low- Risk-pT1-Tumor bestätigt wird (Submukosainfiltration < 1000 μm, Grading G1 oder G2, fehlende Lymphgefäßinvasion (L0). In High-Risk-Situationen muss eine chiururgisch onkologische Resektion mit Entfernung der anatomischen Lymphabflussgebiete erfolgen.
Eine Eindringtiefe in die Submukosa bis 1000μm (sm1 und sm2) ist bei 0–6% der Patienten mit einer Lymphknotenmetastasierung vergesellschaftet. Bei sm3-Tumoren (>1000μm Submukosainvasion) liegt diese Rate schon bei 20% der Fälle.