Perioperatives Management - Totale Parathyreoidektomie mit Autotransplantation

  1. Indikationen

    Sekundärer (renaler) Hyperparathyreoidismus

    • Bei nicht medikamenteninduzierter Hyperkalzämie nach Ausschöpfung jeglicher medikamentöser Therapie (Phosphatbinder, Kalzimimetika, aktive Vitamin-D3-Analoga)
    • Bei schwerer renaler Osteopathie (radiologisch oder histologisch gesichert)
    • Bei Gefäßverkalkungen und sonstigen Weichteilverkalkungen, schwerer Hyperphosphatämie, Kalziphylaxie (urämisch-kalzifizierende Arteriolopathie) und Pruritus nach Ausschöpfung jeglicher medikamentöser Therapie in Verbindung mit hohen Parathormonwerten (>800 pg/ml)

    Tertiärer Hyperparathyreoidimus bei autonomem hyperkalzämischem(>3,0 mmol/l) renalem HPT nach Nierentransplantation

    Mehrdrüsenerkrankung bei MEN-1- oder MEN-2-Erkrankung (Familiäre Syndrome mit Bildung endokrin aktiver Tumoren) → Erkrankung des gesamten Organsystems d.h. alle Nebenschilddrüsen
    MEN-1 → subtotale Parathyreoidektomie (3,5) Epithelkörperchen mit Thymektomie oder totale Parathyreoidektomie mit Thymektomie und Autotranspantation, bei Entfernung einzelner Tumoren hohe Wahrscheinlichkeit für Persistenz/Rezidiv, Prophylaxe von Thymuskarzinoiden
    Men-2 → alleinige Entfernung vergrößerter Nebenschilddrüsen

  2. Kontraindikationen

    • Bei Vorliegen einer adynamen Knochenerkrankung und renalem HPT
  3. Präoperative Diagnostik

    • Parathormonbestimmung
    • weitere Labordiagnostik (Serumcalcium, Phosphat, alkalische Phosphatase(ggf. knochenspezifisch), Kreatinin, Harnstoff, Albumin/ Gesamteiweiß; fakultativ T3, T4, TSH
    • Neoplasieabklärung (Schilddrüsen- und multiple endokrine Neoplasien)
    • Knochenhistologie fakultativ
    • Laryngoskopie (Stimmbandfunktionsprüfung)
    • Lokalisationsdiagnostik
      Sonographie; MIBI-SPECT-Szintigraphie (CT,MRT, SVK: selektiver venöser Parathormonstufenkatheter)
  4. Spezielle Vorbereitung

    • Intraoperative Parathormonbestimmung (IOPTH) peripher venös →PTH-Bestimmung als Basalwert “pre incision”.
    • Prä- und postoperative Laryngoskopie
    • Prä- und postresektionelle Vagusstimulation mittels Neuromonitoring
    • Standardisierter Einsatz des IOMN
    • Nachprüfbare Dokumentation des Stimulations-EMG des ipsilateralen Vagus vor und nach der Resektion (aus forensischen Gründen)
  5. Aufklärung

    • übliche Risiken eines operativen Eingriffs (Blutung, Infektion, Wundheilungsstörung, Folgeeingriff)
    • Nichtauffindbarkeit und Revisionseingriff
    • Bei intraoperativem Signalausfall Resektion der kontralateralen Seite zu einem späteren Zeitpunkt
    • persistierender Hyperparathyreoidismus
    • postoperativer Hypoparathyreoidismus
    • Rekurrensparese, bei Beidseitigkeit ggf.Tracheotomie
    • Autotransplantation in Hals- oder Unterarmmuskulatur
    • Exploration der Schilddrüse mit ggf. Resektion bei Auffälligkeiten
    • Pneumothorax
    • ggf. postoperative Calcium-Substitution
    • Rezidiv
Anästhesie

Intubationsnarkose  Einsatz kurzwirksamer Muskelrelaxantien nur bei Narkoseeinleitung, Verzicht wäh

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