Perioperatives Management - Winkelstabile palmare Plattenosteosynthese einer distalen Radiusfraktur rechts

  1. Indikationen

    • Radiologischer Nachweis einer Instabilität, am besten zu analysieren anhand der Unfallröntgenbilder, zusätzlich CT bei intraartikulärer Beteiligung
    • dorsale Abkippung > 5° bzw. Ulnarinklination > 20°, verglichen mit der gesunden Gegenseite
    • palmare oder dorsale Trümmerzone
    • dislozierte intraartikuläre Fraktur mit Stufenbildung > 2 mm
    • Radiusverkürzung > 5 mm
    • begleitende Ulnafraktur
    • ausgeprägte Osteoporose
    • artikuläre Randfrakturen (dorsale und palmare Barton's Fraktur)
    • Fraktur mit ulno-palmarem Schlüsselfragment (critical corner = palmar lunate facet). Dieses Fragment beinhaltet das Lig. radiolunare, das zur Vermeidung einer palmaren karpalen Subluxation operativ fixiert werden muss.
    • dislozierte extraartikuläre Fraktur mit Trümmerzone (Smith's fractures)
    • Die-Punch-Frakturen
    • sekundärer Korrekturverlust nach primärer Reposition und Gipsruhigstellung
  2. Kontraindikationen

    • lokale oder allgemeine Erkrankungen, die chirurgisch oder anästhesiologisch einer elektiven Operation entgegenstehen bzw. präoperativ verbesserungsfähig sind
    • ungenügende Weichteildeckung bei offener Fraktur
  3. Präoperative Diagnostik

    • Anamnese der typischen Klinik:
      Trauma mit Beteiligung des Handgelenkes
    • klassische Frakturzeichen (Achsabweichung, übersteigerte Beweglichkeit, offene Fraktur, Stufenbildung, Knochenlücke, Krepitation)
    • Ausschluss einer N. medianus-Läsion
    • radiologischer Nachweis mittels Röntgenuntersuchung des Handgelenkes ap und seitlich, ggf. CT (Analyse der Fraktur, Op-Planung)
  4. Spezielle Vorbereitung

    • keine spezielle Vorbereitung des Patienten notwendig
    • je nach Begleitumständen als ambulanter oder kurzstationärer Eingriff planbar
    • Abklärung Kontraindikation für Blutleere (z.B. liegender Shunt bei Dialyse)
  5. Aufklärung

    • Aufklärung über operative Methode
    • Aufklärung über Erweiterungseingriff wie z.B. Fixateur externe 
    • Aufklärung über allgemeine Operationsrisiken (Wundheilungsstörung, Keloid, Infektion, Hämatom)

    Aufklärung über spezielle Operationsrisiken

    • Pseudarthrose 
    • Lockerung des Osteosynthesematerials
    • Verletzung N. medianus, R. palmaris  (direkt oder als Traktionsschaden)
    • Sehnenverletzung durch zu lange Schrauben (EPL) oder durch Reibung an der Platte (FPL)
    •  Korrekturverlust mit Verheilung in Fehlstellung
    • protrahierte Narbenschmerzen (klingen in der Regel nach 6 Monaten ab)
    • persistierende Beschwerden
    • Revisionseingriff
    • Funktionsdefizit Handgelenk/Hand
    • CRPS (selten)
Anästhesie

PlexusanästhesieAllgemeinanästhesie ... - Operationen aus der Allgemein-, Viszeral- und Transplatio

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