- A. radialis
- Sehne M. flexor carpi radialis
- N. medianus
- R. thenaris nervi mediani
- M. pronator quadratus
- Sehne M. flexor digitorum profundus
- Sehne M. Flexor digitorum superficialis
- R. palmaris nervi mediani
Modifizierter Zugang nach Henry
Der modifizierte Henry-Zugang eignet sich zur Darstellung der meisten Frakturen des distalen Radius. Während der klassische Henry-Zugang zwischen der A. radialis und dem M. brachioradialis erfolgt, wird beim modifizierten Henry-Zugang die Sehnenfaszie des M. flexor carpi radialis längs gespalten und zwischen ihr und der A. radialis eingegangen. Der modifizierte Zugang ist komfortabel und komplikationsarm, allerdings sind die A. radialis und der palmare Hautast des N. medianus gefährdet.
Plattendesign
Die Entwicklung winkelstabiler Plattensysteme hat zu einem Wandel in der operativen Behandlung der distalen Radiusfraktur geführt. War früher die vorherrschende Technik die dorsale abstützende Plattenosteosynthese, so stellt heute die palmare winkelstabile Plattenosteosynthese den Goldstandard dar.
Aufgrund der weiten Verbreitung dieser Technik steht mittlerweile eine Vielzahl verschiedener Plattensysteme zur Verfügung, die erhebliche Unterschiede aufweisen, die bei der Auswahl berücksichtigt werden müssen. Sie beziehen sich auf das Plattendesign und die vielfältigen Verblockungstechniken.
Die hier zum Einsatz kommende Platte VariAx™ von Stryker ist seitenspezifisch, berücksichtigt die gewölbte Struktur des Radius und zeigt die traditionelle T-Form. Der distale Rand des queren Schenkel ist der sog. Watershed-Linie des distalen Radius nachgeformt, einer theoretischen Linie, die den palmarsten Aspekt des palmaren Randes des Radius markiert. Diese Linie verläuft distal zur Pronator quadratus-Linie und wird von der palmaren Kapsel bedeckt.
Bei einer Plattenpositionierung distal der Watershed-Linie nimmt der Kontaktdruck auf die Beugesehnen in Abhängigkeit von der Extensionsstellung des Handgelenks signifikant zu. Den höchsten Drücken ausgesetzt ist die Sehne des M. flexor pollicis longus (FPL), am ehesten bedingt durch ihre Lage und ihren Verlauf. Studien haben gezeigt, dass Platten, die palmar zu dieser Linie platziert werden, als Dreh- und Angelpunkt für die Beugesehnen - insbesondere bei der Handgelenkstreckung - dienen. Damit sind (Peri)Tendinits oder Sehnenruptur, insbesondere der Flexor pollicis longus-Sehne, hoch wahrscheinlich.
Zwei distale Schraubenreihen erlauben eine hohe Flexibilität bei der Position der Schrauben, was bei Vorliegen einer Osteoporose oder Mehrfragmentfrakturen von Vorteil ist. Sowohl zentrale wie dorsale Gelenkflächen lassen sich hiermit optimal erfassen, die subchondrale Lage der Schrauben verhindert eine sekundäre Dislokation. Die Schraubenlöcher sind so gearbeitet, dass eine multidirektionale, winkelstabile Verankerung der Schrauben mit einem Spielraum von 15° möglich ist. Die Schraubenköpfe sind in der Platte versenkt und tragen nicht auf. Zusammen mit dem flachen Plattendesign (low-profile) und der Watershed-Form helfen sie, eine Ruptur der Beugesehnen zu verhindern.
Der Längsschenkel der Platte erlaubt durch das Gleitloch in der Mitte eine dynamische Korrektur der Plattenlage während der Reposition. Proximal und distal davon kann die Platte mittels weiterer winkelstabiler Schrauben sicher fixiert werden.