Evidenzbasierte Risikofaktoren für Komplikationen und Reoperationen bei der Leistenhernien OP wurden definiert:
- Alter >80 Jahre: Bei bestehenden Komorbiditäten hohes Letalitätsrisiko; mehr Serome, Harnverhalte und Wiederaufnahmen. Schon bei einem Alter > 60 Jahre mehr Harnverhalte und mehr Komplikationen.
- ASA III und höher: Mehr Komplikationen und Reoperationen, erhöhtes Letalitätsrisiko.
- Weibliches Geschlecht: Erhöhtes Risiko für Schmerzen.
- Adipositas: Tendenz zu mehr Komplikationen.
- COPD: Mehr Komplikationen, erhöhte Letalität in der ambulanten Chirurgie.
- Diabetes mellitus: Unabhängiger Risikofaktor für postoperative Komplikationen.
- Antikoagulation/Thrombozytenaggregationshemmer: 4-fach erhöhtes postoperatives Blutungsrisiko. Auch nach Absetzen der gerinnungshemmenden Medikation ist das Nachblutungsrisiko deutlich erhöht.
- Immunsuppression/Kortisonmedikation: Erhöhtes Rezidivrisiko.
- Leberzirrhose: Erhebliche Zunahme der Komplikationsraten.
- Nikotinabusus: Deutliche Steigerung des allgemeinen und chirurgischen Komplikationsrisikos.
- Beidseitige Leistenhernie: Erhöhtes perioperatives Risiko, deshalb keine prophylaktische Operation einer gesunden Seite.
- Erhöhte Komplikationsrate bei Rezidiveingriffen und Schenkelhernien.
- Präoperative Schmerzen führen gehäuft zu akuten und dann chronischen Leistenschmerzen postoperativ.