Bauchdeckenverschluss - Techniken: Schlingennaht und "small tissue bites"

  1. Fortlaufender Faszienverschluss mit der Schlinge; kraniale Naht

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    Fortlaufender Faszienverschluss mit der Schlinge; kraniale Naht

    Der Operateur greift die Faszie mit der chirurgischen Pinzette und sticht 1 cm vom Rand entfernt mit einer Drehbewegung durch die Faszie. Dabei werden vorderes und hinteres Faszienblatt gemeinsam gefasst.
    Der erste Stich wird ca. 1 cm kranial des Wundendes gesetzt, um die Schlinge im nicht inzidierten Faszienbereich zu verankern. Der Einstich erfolgt V- förmig vom gesunden Gewebe in die Inzision hinein und aus der Inzision in das gesunde Gewebe. Die Nadel wird durch die Schlinge hindurch gezogen und die Naht dann in fortlaufender Technik durchgeführt. Die Schlinge wird vom Wundrand zur Wundmitte genäht. Der Abstand der Stiche beträgt etwa 1 cm, damit erreicht man ein Faden-Wundlängen-Verhältnis von mindestens 4:1. Die kraniale Nahtreihe wird bis zur Inzisionsmitte fortgeführt. 

    Bemerkung: Bei der Fasziennaht darf ausschließlich die Aponeurose gefasst werden, da Muskulatur im Stichareal nekrotisch werden und dann zu einer Lockerung des Faszienverschlusses führen würde.
    Das Peritoneum wird nicht gesondert verschlossen, kann aber mitgefasst werden.
    Peritonealwülste in der Nahtreihe sollten vermieden werden.

  2. Fortlaufender Faszienverschluss mit der Schlinge; kaudale Naht

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    Fortlaufender Faszienverschluss mit der Schlinge; kaudale Naht

    Wegen der Länge der Wunde wird eine zweite Schlinge vom anderen Ende der Wunde in der gleichen Art und Weise begonnen. Die Naht sollte dabei weder zu fest angezogen werden, um eine Strangulation des Gewebes zu vermeiden, noch zu locker adaptieren, da es dadurch zur Undichtigkeit der Naht mit verzögerter Wundheilung kommen kann, was das Risiko einer Fasziendehiszenz genauso erhöht.

    Bemerkung: Durch seine Elastizität braucht der Faden nicht bis zum Maximum angespannt werden. Das wiederum reduziert das Einschneiden der Stichkanäle zu den Faszienrändern und schont das Gewebe. Eine Überdehnung ist unbedingt zu vermeiden, da dadurch die beiden Fäden der Schlinge ungleich lang werden könnten. Ein solcher Faden muss verworfen werden.

  3. Fortlaufender Faszienverschluss mit der Schlinge; Verknotung

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    Fortlaufender Faszienverschluss mit der Schlinge; Verknotung

    Die kaudale Naht wird soweit geführt, dass sich beide Schlingen in der Mitte um ein bis zwei Stiche überlappen, um keine Schwachstelle zu induzieren. Anschließend werden die Nadeln abgeschnitten und die Fadenenden beider Schlingen über Kreuz durch 6-8 gegenläufige Knoten miteinander fixiert. Alternativ kann jede Schlinge auch mit sich selbst verknotet werden. Dabei wird beim letzten Durchstich die Schlinge nicht komplett durchgezogen, die Nadel abgetrennt und ein Fadenende unter der noch verbleibenden Schlinge durchgeschlagen. Anschließend erfolgt die Fixation durch 6-8 gegenläufige Knoten.

    Bemerkung: In der Notfallsituation wird häufig der Bauchdeckenverschluss in Einzelknopftechnik durchgeführt. Wenn der Faszienverschluss nur unter Spannung möglich ist, sollte keine primäre Naht sondern die vorübergehende Implantation eines resorbierbaren Netzes erfolgen.

Subkutannaht und Hautverschluss

Nach einer fortlaufenden Naht mit schnell resorbierbarem Fadenmaterial der Stärke 2/0, erfolgt der

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