Drei Anastomosenkonfigurationen sind etabliert, um Lumina im Gastrointestinaltrakt zu vereinigen:
- Die End-zu- End-Anastomose ist angemessen, wenn beide Lumina einen vergleichbaren, genügend großen Durchmesser haben und die Wahrscheinlichkeit einer Anatomosenstenose minimal ist.
- Eine End-zu-Seit-Anastomose wird bei unterschiedlichen Lumendurchmessern gewählt.
- Eine Seit-zu-Seit-Anastomose ermöglicht eine großlumige Anastomose bei kleinlumigen Enden und beugt somit späteren Anastomosenstenosen vor.
Retrospektive Studien konnten keinen Vorteil der Einzelknopf-vs. der
fortlaufenden Nahttechnik in einer einreihigen Naht nachweisen. Vorteile der fortlaufenden Technik sind die geringe Menge an eingebrachtem Fremdmaterial, Kostengünstigkeit des Verfahrens, kürzere Operationszeiten und gleichmäßige Anpassung der Nahtspannung auf die gesamte Zirkumferenz der Anastomose. Dadurch wird der Austritt von kontaminiertem Material in die Umgebung verhindert und die Abszessbildung reduziert. Nachteile der fortlaufenden Naht: Bei Fadenbruch erhöht sich das Risiko einer kompletten Dehiszenz, das Stechen ist unübersichtlicher.
Die fortlaufende Nahttechnik ist nur geeignet für wendbare Darmabschnitte.
Bei Stoß-auf-Stoß Anastomosen tritt eine frühere und erhöhte Vaskularisierung auf.
In der exsudativen Phase kommt es zu einem Gewebeödem der Wundränder. Beim Knoten und beim Fadenzug muss diese Schwellneigung berücksichtigt werden. Zu feste Knoten und Fadenzug führen zu einer sekundären Ischämie. Zu lockere Verbindungen bieten keine Dichtigkeit.
Die Verwendung von resorbierbarem Nahtmaterial ist zweckmäßig, um eine Stenoseinduktion durch eine dauerhafte Fremdkörperreaktion auf die Anastomose zu vermeiden.
Bezüglich der Stichtechnik wird ein Abstand sowohl zum Wundrand als auch zum Nachbarfaden von 5mm empfohlen.
Eine Beschichtung der Fäden mit Doxycyclin kann die Festigkeit der Naht erhöhen.
Anforderungen an das Fadenmaterial : geringes Gewebetrauma , hohe Flexibilität des Fadens, Gleitfähigkeit mit hoher Knotensitzfestigkeit, gute Gewebeverträglichkeit, keine Quellneigung, keine Kapillarität (Dochtwirkung), hohe Reißfestigkeit bei geringer Fadenstärke, definierte Resorptionszeit, kostengünstig. Den optimalen Faden, der die genannten Anforderungen erfüllt, gibt es nicht.
Für Anastomosen am Magen-Darm-Trakt werden in aller Regel monofile resorbierbare Fäden der Stärke 4/0 oder 3/0 verwendet, für Einzelknopfnähte alternativ auch geflochtene (beschichtete) resorbierbare Fäden.
Von den 4 Schichten der Darmwand ist für die Naht die Submukosa die wichtigste Schicht. Die Submukosa enthält die meisten Kollagenfasern und ist die gefäßführende Schicht. Nähte, die dieses wichtige Gewebe nicht miterfassen, haben nur adaptierenden Charakter und keine wesentliche Reißfestigkeit.
Beim extramuköser Stich presst sich die im Überschuß vorhandene Mukosa aufeinander und es kommt zu einer leichten Inversion der Darmwände.