Die Anastomose ist definiert als die Schaffung einer Verbindung zwischen zwei Hohlorganen oder Bereichen eines Organs, mit dem Ziel der Viszerosynthese, einer anatomisch-physiologischen Rekonstruktion.
Für den Erfolg einer Operation ist die korrekte Nahttechnik eine grundlegende Voraussetzung.
Es gibt keinen verbindlichen Standard zur Erstellung einer gastrointestinalen Anastomose. Die Frage nach der richtigen Technik wird individuell beantwortet.
Die Ansprüche an eine ideale Anastomose sind hingegen klar definiert:
- Einwandfreie Anastomosen-Technik
- Gute arterielle und venöse Durchblutung
- Spannungsfreiheit
- Sauberes Operationsgebiet
Jeder Kompromiss beim Fehlen einer dieser Voraussetzungen bedeutet das Risiko einer Anastomosen-Insuffizienz mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen.
Die Verklebung der Serosaflächen einer Darmanastomose erfolgt durch Fibrinausschwitzung normalerweise in den ersten 4-6 Stunden und führt zu einem gas- und flüssigkeitsdichten Verschluss. Die mechanische Festigkeit in dieser ersten Phase der Anastomosen-Heilung erfolgt vor allem durch das Nahtmaterial.
Der Dünndarm hat eine deutlich schnellere Reaktion auf eine Verletzung der Darmintegrität als der Dickdarm, was sich in einer rascheren Kollagenproduktion zeigt und die höhere Rate an Frühinsuffizienzen in der kolorektalen Chirurgie miterklären kann.
Die Gefäßneubildung beginnt am 4. bis 5. postoperativen Tag und geht im Wesentlichen von der Submukosa, der gefäßtragenden Darmwandschicht aus. Sie trägt in dieser Phase der Wundheilung die Naht durch ihren Kollagenreichtum. Die Naht findet hier zu diesem Zeitpunkt ihren Halt.
Eine ausreichende Mobilisierung, um eine spannungsfreie Annäherung gut durchbluteter Darmenden zu erreichen, ist absolute Voraussetzung. Eine ausgedehnte Skelettierung muss vermieden werden.
Die Reihigkeit bei handgenähten Anastomosen beschreibt die Anzahl der Nahtreihen, die Schichtigkeit die durchdrungenen Wandschichten.