Im Beitrag wird die subtotale Magenresektion bei einem Neoplasma im distalen Magendrittel demonstriert.
Die totale Gastrektomie, die lange Zeit als Standard für die Behandlung des Magenkarzinoms galt, hat gegenüber einer R0-Resektion durch eine subtotale Magenresektion keinen Vorteil.
Bei der Auswahl des Resektionsausmaßes in erster Linie die Tumorlokalisation entscheidend:
- Karzinom im distalen Magendrittel → subtotale 4/5-Resektion
- Karzinom im mittleren Drittel → Gastrektomie
- Karzinom im proximalen Drittel mit Beteiligung der Kardia → erweiterte Gastrektomie mit transhiataler Resektion distaler Ösophagusanteile
Weitere Indikationen für eine totale Gastrektomie:
- Linitis plastica, einer Sonderform des Magenkarzinoms, die zu einer diffusen Infiltration der Magenwand führt (meist Siegelringkarzinom)
- Karzinome, die mehrere anatomische Unterbezirke (oberes, mittleres und unteres Magendrittel) betreffen.
Bei der Auswahl der Resektionsgrenzen spielt neben der Tumor-Lokalisation auch die histomorphologische Einteilung des Magenkarzinoms nach Laurén eine Rolle:
- diffuser Karzinomtyp: oraler Sicherheitsrand 5 – 8 cm in situ, d.h. mehr als 5 cm am frischen Präparat ohne Spannung
- intestinaler Karzinomtyp: oraler Sicherheitsabstand 4 – 5 cm, d.h. 2 – 3 cm am frischen Präparat
Unter Beachtung der oralen Sicherheitsabstände ist somit beim diffusen Karzinom im unteren Magendrittel sowie beim intestinalen Typ im unteren und mittleren Magendrittel in der Regel eine subtotale distale Resektion ausreichend, während in allen anderen Fällen eine Gastrektomie indiziert ist.
Endoskopische Resektion von Magenfrühkarzinomen
Oberflächliche, auf die Mukosa begrenzte Magenfrühkarzinome (T1aN0M0) können endoskopisch reseziert werden, da das Risiko für eine Lymphknotenmetastasierung bei 0 – 2 % liegt. Sollten hingegen die oberflächlichen Anteile der Submukosa bereits befallen sein, steigt die Rate der Lymphknotenfiliae auf 25 % an.
Gemäß der japanischen Klassifikation der Magenkarzinome kann bei Mukosakarzinomen eine endoskopische Submukosaresektion durchgeführt werden bei:
- Läsionen < 2 cm vom erhabenen Typ,
- Läsionen < 1 cm vom flachen Typ,
- keine Ulzeration,
- histologischer Differenzierungsgrad gut bis mäßig (G1–G2).
Ziel ist die En-bloc-R0-Resektion unter Einhaltung der Sicherheitsabstände in Abhängigkeit von der Tumorhistologie (intestinaler Typ: 4 – 5 cm, diffuser Typ: 5 – 8 cm). Patienten mit einer Heliobacter-pylori-Besiedlung sollten eine Eradikationsbehandlung erhalten.