Sonographie: Die thorakale Sonographie gewinnt in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung. In allen Studien ist die Sonographie gegenüber dem Röntgenthorax in der Sensivität bei nahezu gleicher Spezifität überlegen. Vor allem die Diagnose eines ventralen Pneumothorax ist mittels konventionellem Röntgen kaum zu stellen und in der Sonographie vergleichsweise einfach.
Bei der Untersuchung bezüglich Pneumothorax wird das Pleuragleiten unterhalb des Interkostalraums dargestellt. Zur Vereinfachung der Darstellung und Befunddokumentation eignet sich hierbei die Verwendung des M-Mode (Motion-Mode). Im M-Mode wird eine senkrechte Schalllinie über die Zeit aufgezeichnet. Nach Empfehlung der Expertenkomission sollten so 2 ventrale Abschnitte (2. und 4. ICR parasternal) und 2 laterale Abschnitte (4. und 6. ICR mittlere Axilarlinie) untersucht werden.
Auch für die Darstellung von Pleuraergüssen ist die Sonographie dem Röntgenthorax überlegen. Während der Untersuchung kann zeitgleich eine geeignete Drainageposition ermittelt und markiert werden.
Röntgen-Thorax in Exspirationsstellung
Hinweis Inspirationsaufnahmen sind zum Ausschluss eines Pneumothorax nicht
geeignet! Auf den üblichen a.p.-Thoraxaufnahmen kann ein ventraler Pneumothorax oft nur vermutet werden. Röntgenanatomisch stellen sich Pleuraergüsse bei Liegendaufnahmen anders dar als bei Stehendaufnahmen, da die Flüssigkeit „ausläuft“.
Thorax-CT: Bei "lungenkranken" Patienten mit chronischer COPD, Lungenemphysem oder klinischem Verdacht auf ein Pleuraempyem ist die Durchführung einer Computertomographie gerechtfertigt. Auch bei Patienten mit ausgedehntem Hautemphysem ist eine Diagnosestellung mittels Röntgen oder Sonographie häufig nicht möglich.
Bei vitaler Bedrohung durch das gegebene Krankheitsbild reicht die klinische Diagnose zur Indikationsstellung, in diesem Fall wird auf die weiterführende Diagnostik verzichtet!