So begrüßenswert der Einzug der MIC-Techniken in die Welt der Chirurgie auch ist, darf man nicht vergessen, dass diese Neuerungen nur durch adäquates Training und Wissen um die Vor- und Nachteile sinnvoll und sicher eingesetzt werden können.
Die Möglichkeit laparoskopische Eingriffe sicher und erfolgreich vorzunehmen, beruht größtenteils auf dem Verstehen der richtigen Anwendung der Geräte und Instrumente sowie Schaffung eines sicheren Zugangs mit Anlegen eines Pneumoperitoneums.
Daher ist es unumgänglich, sich mit der Methode der Laparoskopie absolut vertraut zu machen, bevor man sie beim Patienten anwendet.
Grundtechniken der minimal invasiven Chirurgie sowie der richtige Umgang mit den Instrumenten können an einem In-vitro-Modell, dem Pelvitrainer erarbeitet und dem Arbeiten am Tiermodell unbedingt vorgeschaltet werden.
Der Pelvitrainerist ein Übungsmodell für laparoskopische Operationen. Dieses Modell ist der Nachbau eines Torso als einfache Box mit undurchsichtiger Bauchdecke (Neopren-Haut), in den entnommene Tierkadaver-Teile zu Übungszwecken platziert und fixiert werden.
Der Trainer ist mit Kamera und Monitor ausgestattet. Der Blick auf das Operationsfeld ist nur auf dem Monitor möglich.
Ziel ist es, den Übenden mit den laparoskopischen Grundtechniken und den für die Cholezystektomie wichtigsten Manövern vertraut zu machen:
- Sicherheit im Umgang mit den laparoskopischen Instrumenten und Vorrichtungen
- Trainieren der Hand-Auge-Koordination
- Erkennung und Lösung von technischen Problemen während der Laparoskopie
- Erlernung der Operationsschritte der laparoskopischen Cholezystektomie
Das Prinzip der optischen Darstellungsollte klar sein: Der Operateur sieht anatomische Strukturen und ihre Beziehung zueinander auf dem Bildschirm. Er sieht sie zweidimensional anstatt dreidimensional wie in der offenen Operation.
Die Qualität des Bildes und die Größe der darzustellenden anatomischen Struktur hängen sowohl von der Entfernung zur Optik als auch von der Qualität der Kamera, der Lichtquelle und des Monitors ab.
Die Cholezystektomie ist ein Eingriff, der eher Basistechniken wie Gebrauch der Fasszange, Schere und Koagulator erfordert und somit für den jungen chirurgischen Assistenten als Einstiegsoperation in die laparoskopische Chirurgie prädestiniert.