Anatomie - Intramedulläre K-Draht-Osteosynthese einer subkapitalen Metacarpale V-Fraktur

  1. Prinzip

    Prinzip

    Subkapitale Frakturen des 5. Mittelhandknochens stellen die häufigste Fraktur der Hand (fast ein Sechstel aller Handfrakturen) dar. Während eine palmare Abkippung des Metakarpale-Kopfes bis zu 45 Grad toleriert wird, stellt schon ein minimaler Rotationsfehler von 5 Grad eine nennenswerte Funktionsstörung der Hand dar, die korrigiert werden muss.

    Eine exzellente Möglichkeit, diese Frakturen operativ anzugehen, stellt die intramedulläre K-Drahtfixierung dar. Diese indirekte Methode hat sich schon an anderen Knochen der Extremitäten bewährt (Tibia, Femur, Humeruskopf) und ist in der Kinderunfallchirurgie ein altgedientes Verfahren, um Unterarmfrakturen zu stabilisieren.

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    Der Eingriff ist minimal-invasiv. Die Fraktur wird nicht operativ freigelegt und direkt mit einem Implantat versehen, sondern frakturfern wird über die Markhöhle des Knochens ein Draht eingeführt, der die Fraktur von innen stabilisiert. Damit durchläuft sie nicht den Streckmechanismus des MP-Gelenkes und verhindert so Verwachsungen von Strecksehnen und Gelenkkapsel mit gefürchteter Streckkontraktur des Gelenkes.