Mit bis zu 60 % sind Handgelenksganglien die häufigsten Weichteiltumore des Handgelenks. Ihre durchschnittliche Größe liegt bei 1-2 cm, sie können uni- und multilokulär auftreten. Für das männliche Geschlecht beträgt die Gesamtinzidenz 25/100.000, für das weibliche 43/100.000. Frauen sind ca. 2- bis 3-mal häufiger betroffen als Männer [1-5]. 70 % der Ganglien treten im Alter von 20-40 Jahren auf, 10 % von 10-20 Jahren und 1-2 % unterhalb des 10. Lebensjahres. Bei Erwachsenen findet sich das Ganglion in 80 % der Fälle dorsal, in 20 % der Fälle volar. Bei Kindern unter dem 10. Lebensjahr ist die volare Lokalisation mit 60-77 % deutlich häufiger [5, 6].
Seinen Ursprung nimmt das Ganglion in aller Regel vom Radiokarpalgelenk, gelegentlich auch vom Mediokarpalgelenk und hier insbesondere vom Trapezionavikulargelenk. Eine mukoide Degeneration der Gelenkkapsel mit gleichzeitiger Kapselschwächung ist ursächlich [2, 4]. Der helle, hochvisköse Ganglieninhalt weist eine hohe Konzentration an Hyaluronsäure und anderen Mukopolysacchariden auf [2].
Spontanremissionen kommen vor und werden mit 10-63 % angegeben [4, 7].
Die konservative Behandlung beinhaltet Zuwarten sowie Punktion und Aspiration des Ganglieninhalts, ggf. mehrfach. Auch die Instillation eines Kortikoids, von Ethanol oder Hyaluronidase ist möglich [3, 4]. Die Kombination von Aspiration und Elektrokauterisation ist beschrieben sowie die Versorgung mit einer Orthese [3-5]. Für die alleinige Aspiration liegt die Rezidivquote bei über 50 %, kann jedoch durch die Instillation eines Kortikoids auf 13 % reduziert werden [8].
Die Indikation zur operativen Behandlung ergibt sich bei Beschwerdepersistenz, Rezidiven und frustraner konservativer Behandlung [9-11]. Die Resektion des Ganglions kann sowohl offen-chirurgisch als auch arthroskopisch erfolgen, der Ganglionstiel sollte dabei mit entfernt werden [4, 11].
Eine Metaanalyse zeigte, dass die offene Ganglionresektion die Rezidivquote im Vergleich zur alleinigen Punktion um 76 % reduziert [3]. Für die offen-chirurgische Resektion beträgt die Rezidivquote 4-40 %, für die arthroskopische Technik 0-11 % [4, 11-13]. Risikofaktoren für ein Rezidiv stellen Händigkeit, dominanter Arm, weibliches Geschlecht und ein Alter < 24 Jahren dar [11, 13].