Kombination offener und endovaskulärer Verfahren der A. femoralis
Ein effektives Verfahren zur Behandlung chronischer Verschlüsse der A. femoralis superficialis (AFS) in der Behandlung der AVK ist die femoropopliteale Bypasschirurgie, mit der Beinerhaltungsraten zwischen 62 und 95 % erzielt werden können [1-4]. Auch die endovaskuläre Therapie mit der perkutanen transluminalen Angioplastie (PTA) von Stenosen der AFS hat – einen ungehinderten Einstrom vorausgesetzt – Offenheitsraten zwischen 49 und 89 % [5-8].
In der Therapie der AVK ist einer der am häufigsten durchgeführten offenen Eingriffe die Femoralis-TEA und Profundaplastik, womit gerade im Stadium II der AVK sehr gute Ergebnisse erzielt werden. Über die Bedeutung der Revaskularisation der A. profunda femoris wurde bereits 1961 berichtet [9].
Konventionelle gefäßchirurgische Eingriffe können mit endovaskulären Angioplastieverfahren kombiniert werden. Eine der Hauptindikationen für einen einzeitigen endovaskulären und offen-chirurgischen Kombinationseingriff stellt die arteriosklerotisch oblitierierte Femoralisgabel bei gleichzeitiger Stenose der A. iliaca und/oder der femoropoplitealen Ausstrombahn dar [10]. Häufige Hyprideingriffe kombinieren eine Femoralis-TEA mit Angioplastie des Einstroms (PTA/Stent der A. iliaca), des Ausstroms (PTA der AFS) oder beidem [11, 12, 13]. Mögliche andere Kombinationen sind z. B. PTA der AFS und Bypass, PTA der A. iliaca und femoraler Crossover-Bypass [11, 14, 15].
Die Ergebnisse der Hybrideingriffe entsprechen weitestgehend den Ergebnissen der offenen Gefäßchirurgie mit einem Beinerhalt von ca. 80 % nach drei Jahren bei geringen periprozedualen Risiken [11-15]. Allerdings wurde auch über eine geringgradig niedrigere Offenheitsrate der aorto-iliakalen Hybrideingriffe berichtet [16].
Vorteile für den Patienten sind die Minimierung des Eingriffs bzw. des operativen Traumas sowie die Vermeidung einer primären Bypassanlage. Hybrideingriffe bieten die Möglichkeit, bei Patienten, die ungeeignet für Bypasseingriffe sind oder ein hohes perioperatives Risiko aufweisen, eine einzeitige Mehretagen-Rekonstruktion durchzuführen [17].