Perioperatives Management - Hemikolektomie links, offen, kurativ

  1. Indikationen

    • Kolonkarzinom des Colon descendens
    • Endoskopisch nicht (vollständig) abtragbarer Polyp mit Nachweis einer hochgradigen intraepithelialen Neoplasie.
    • Vorliegen einer tumorösen Veränderung, deren Dignität nicht eindeutig geklärt werden kann.
    • Stenosen sonstiger Genese z.B. bei Morbus Crohn

    Im vorliegenden Fall handelt es sich um ein klinisch T3- Karzinom knapp unterhalb der linken Flexur ohne Hinweis für eine Fernmetastasierung im Bereich der Leber oder Lunge. Aus diesem Grund Indikation zur Hemikolektomie links. Die Arteria colica media wird aufgrund des hohen Alters der Patientin und des weit entfernt liegenden Tumors nicht mitreseziert.

  2. Kontraindikationen

    • Schwere Komorbidität

    Eingeschränkte Operabilität z.B. durch schwere Lungenerkrankung, Herzinsuffizienz, Leberzirrhose, etc.; ob diese Komorbidität eine Kontraindikation zur Operation darstellt, ist individuell zu prüfen.

    • Primärtumor, der bei nichtresektabler Metastasierung keine Symptomatik verursacht. Hier wird die Aufnahme einer Systemtherapie empfohlen.
  3. Präoperative Diagnostik

    Kolonkarzinom: 

    • Klinische Untersuchung
    • Laboruntersuchungen (inkl. der Tumormaker CEA und CA19-9)
    • Komplette Koloskopie; falls Koloskopie nicht möglich oder wegen einer Stenose nicht komplettierbar: Pneumokolon-CT oder Nachholen der Koloskopie 3-6 Monate postoperativ.
    • Probeentnahmen zur histologischen Sicherung
    • CT-Thorax/Abdomen
    • Ggf. MRT-Leber, KM-Sonographie-Leber

    Morbus Crohn:

    • Eine Sellink-MRT-Untersuchung ist sinnvoll, um im Bereich des Dünndarms einen Crohn-Befall mit Stenosen auszuschließen.
  4. Spezielle Vorbereitung

    • Bei Karzinomen mit einem erhöhten Rezidivrisiko zeichnet sich eine Empfehlung zur neoadjuvanten systemischen Therapie ab.
    • Im Falle von Fernmetastasen entscheidet ein interdisziplinäres Tumorboard über die weitere Therapie. 
    • Perioperative Antibiotikaprophylaxe z.B. mit einem Cephalosporin der zweiten oder dritten Generation kombiniert mit Metronidazol (Anaerobier wirksam)
    • Überprüfen der Therapie mit Antikoagulantien: Die perioperative Therapie mit Aspirin kann weitergeführt werden. Clopidogrel (ADP-Inhibitor) sollte mindestens 5 Tage vorher pausiert werden. Vitamin K- Antagonisten sollten 7 Tage, NOAK (neue orale Antikoagulanzien) mindestens 3 Tage präoperativ pausiert werden, Überbrückung mit kurzwirksamen Heparinen.
    • Präoperative Darmvorbereitung: Die derzeitige Datenlage spricht für eine anterograde Darmspülung mit Zugabe von topischen Antibiotika. Siehe auch
    • Rasur der Bauchdecke
    • Einlage eines Dauerkatheters
  5. Aufklärung

    Die wichtigsten Aspekte

    • Anastomoseninsuffizienz
    • septische Komplikationen wie intraabdomineller Abszess und Wundinfekte
    • Verletzung von Milz und Pankreas
    • Verletzung des linken Harnleiters

    Weitere Standardaufklärungspunkte sind die

    • Thrombose und Embolie
    • notwendige Bluttransfusionen
    • Nachblutung
    • Narbenhernie
Anästhesie

Die Hemikolektomie links wird üblicherweise immer inVollnarkose durchgeführt. Bei konventionellem Z

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