1. Design des VAC-Stents

    Design des VAC-Stents 1
    Design des VAC-Stents 2

    Der VAC-Stent kombiniert Elemente sowohl eines selbstexpandierenden Metallstents als auch der endoskopischen Vakuumtherapie in einem einzigen Instrument.

    Der Nitinol-Stent ist vollständig mit einer Silikonmembran überzogen, die für Flüssigkeiten und Gase undurchlässig ist, und wird von einem Polyurethan-Schwammzylinder umhüllt.

    Ein 2,5 m langer Polyurethan-Saugkatheter mit einem Durchmesser von 10 French und einem abnehmbaren Luer-Lock-Anschluss ist in den offenporigen Schwamm eingebettet. Nach transnasaler Umlenkung stellt er die Verbindung zu einer regelbaren Vakuumpumpe her. Die Enden des überzogenen Stents stehen in Kontakt mit der Darmwand und dichten das Lumen ab.

    Der Metallstent hat einen Körper von 50 mm Länge und einem expandierten Durchmesser von 14 mm sowie zwei hantelförmige Enden, die jeweils 10 mm lang sind und sich auf einen Durchmesser von 30 mm ausdehnen. Dadurch ergibt sich eine gesamte Stentlänge von 70 mm. Der Stentkörper enthält sechs röntgendichte Titanmarker zur Unterstützung der Positionierung unter Durchleuchtungskontrolle. Der Schwamm ist mit einem Nahtfaden am Stent-Körper befestigt.

    Der Stent wird vormontiert auf einem 1 m langen Over-the-Wire-Einführungssystem geliefert.

    Der Ösophagus-VACStent® ist nur in einer Größe erhältlich und CE-zertifiziert (Conformité Européenne).

  2. Vorbereitung

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    Vorbereitung

    Das VACStent®-Behandlungsset ist eine Einführvorrichtung mit einem Außendurchmesser von 42 French (14 mm). Es enthält den mit einem Schwamm umhüllten selbstexpandierenden Metallstent, der auf einem inneren Katheter montiert und von einem äußeren Tubus zusammengehalten wird.

    Vor der Platzierung werden sowohl der blaue Saugschlauch als auch das Stentlumen jeweils mit 20 ml physiologischer Kochsalzlösung gespült.

    Diese Anordnung umfasst eine weiche transparente Kappe am Ende des Systems, in die die Öffnung für den Führungsdraht integriert ist. Nach Entfernen der Metallseele des inneren Katheters wird der Kanal für den Führungsdraht ebenfalls mit 20 ml Kochsalzlösung gespült.

  3. Endoskopische Diagnostik / Einführung des Führungsdrahts

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    Im dargestellten Fall handelt es sich um die prophylaktische Verwendung des VAC-Stents mit intraoperativer Platzierung nach subtotaler Ösophagektomie. Als erster Schritt wird eine transorale Endoskopie durchgeführt, um die genaue Lage der Anastomose zu bestimmen.

    Bemerkung: Im Falle einer Anastomoseninsuffizienz wird die Stentposition nach folgenden Kriterien festgelegt:
    (1) Ausreichende Abdeckung der Leckage durch den Polyurethanschaum und
    (2) ein Mindestabstand von 1 cm beider Stentenden zur Leckage.

    Unter endoskopischer Führung wird ein 0,035-Zoll-Führungsdraht in das Magenkonduit eingelegt.

  4. VAC-Stent Platzierung und Freisetzung

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    VAC-Stent Platzierung und Freisetzung

    Nun erfolgt die Stentplatzierung entsprechend dem Vorgehen bei einem standardmäßigen ösophagealen SEMS.

    Das Ende des Führungsdrahts wird durch das Olivenloch des inneren Katheters gefädelt, wodurch ein kontrolliertes Vorschieben des vorbereiteten Stents ermöglicht wird. Während der Führungsdraht sicher fixiert bleibt, wird der Stent transoral in die zuvor bestimmte Position vorgeschoben und vor der endgültigen Freisetzung visuell überprüft.

    Bemerkung 1: Die Positionierung und Freisetzung kann entweder mit Durchleuchtung oder einfacher mittels eines kleinen Endoskops, das parallel zum geladenen Stent eingeführt wird, überwacht werden. Falls eine optische Kontrolle erfolgt, wird die Stentposition anhand der gemessenen Distanz von der Anastomose oder Leckage zu den Schneidezähnen bestimmt, während die proximale Freisetzung des Schwamms visuell beobachtet wird.

    Grundsätzlich kann der VAC-Stent auch ohne radiologische Durchleuchtung eingesetzt und gewechselt werden, z. B. auf einer Intensivstation.

    Bemerkung 2: Da es sich um ein distales Freisetzungssystem handelt, ist es vorteilhafter, den Stent etwas weiter distal zu platzieren. Ein bereits freigesetzter Stent kann leichter zurückgezogen werden, als ihn nachträglich vorzuschieben, falls er zu weit proximal endet.

    Bemerkung 3: Die präzise intraoperative Platzierung in präventiven Fällen wird durch die zusätzliche  digitale Kontrolle des Chirurgen erleichtert.

    Nach der Positionierung wird der Stent distal freigesetzt, indem die äußere Umhüllung zurückgezogen wird. Dazu wird die orangefarbene Kappe gelöst. Anschließend wird der äußere Tubus bis zum Ende des Einführsystems zurückgeschoben, was sich anfangs als etwas schwergängig anfühlen kann.

    Nach der Freisetzung expandiert der Stent in eine hantelförmige Struktur mit einem Innendurchmesser von 14 mm. Die flanschförmigen Enden des Stents haben ein Lumen von 30 mm und dichten den Schwamm gegen das Darmlumen ab, wodurch eine zirkuläre Vakuumtherapie über die gesamte Länge des Schwammzylinders ermöglicht wird.

Entfernung des Einführsystems

Sobald der Stent freigesetzt wurde, können das Einführsystem und der Führungsdraht unter endoskopis

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