Appendektomie, offen

  1. Hautschnitt

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    Hautschnitt

    Es erfolgt ein ca. 3-4 cm langer Wechselschnitt im rechten Unterbauch (auf einer gedachten Linie zwischen Spina iliaca anterior superior und Bauchnabel im kaudalen Drittel).
    Anschließend werden Subcutis und Scarpa’sche Faszie mit dem elektrischen Messer durchtrennt.

    Anmerkung: Der Wechselschnitt sollte der Standardzugang sein, da sich durch das “Kulissenphänomen” der Bauchdecke praktisch keine Narbenhernien entwickeln, im Gegensatz zum pararektalen Schnitt. Die oft angeführte Kritik, ein Wechselschnitt lasse sich bei Veränderung des operativen Vorgehen nicht erweitern, ist nicht korrekt: Der Wechselschnitt lässt sich problemlos nach kranial als “Hockeyschlägerschnitt”, nach medial als modifizierter “Pfannenstielschnitt” erweitern.

  2. Spaltung der Externusaponeurose

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    Spaltung der Externusaponeurose

    Die Externusaponeurose wird mit der Schere von laterokranial nach mediokaudal eröffnet.

  3. Spaltung der Muskulatur

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    Spaltung der Muskulatur

    Die Musculi obliquus internus und transversalis werden stumpf mit der Schere gespalten, und mit Roux-Haken auseinandergehalten.

  4. Peritonealinzision

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    Peritonealinzision

    Das Peritoneum wird dargestellt und mit der Schere durchtrennt.

  5. Abstrichentnahme

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    Abstrichentnahme

    Es wird ein intraperitonealer Abstrich entnommen.

  6. Luxation des Zökalpols

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    Luxation des Zökalpols

    Der Zökalpol wird samt Appendix mit einer feuchten Kompresse gefasst und mit wenig Zug zart vor die Bauchdecke luxiert.

  7. Skelettierung der Appendix

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    Skelettierung der Appendix

    Die Skelettierung der Appendix erfolgt mit Overholt-Klemmen (appendixnah, Overholt 19 oder 14) unter schrittweiser Durchtrennung und Ligatur (Vicryl 3-0) der Gefäße der Mesoappendix.

  8. Vorlegen der Tabaksbeutelnaht

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    Vorlegen der Tabaksbeutelnaht

    Die für die spätere Versenkung der Appendix nötige Tabaksbeutelnaht wird im Abstand von ca. 10 mm von der Basis mit Vicryl 3-0 SH vorgelegt.

    Tipp: Bei schwierigem Lokalbefund kann es hilfreich sein, den Tabaksbeutelnahtfaden gegenüber von Ein- und Ausstichstelle beim Vorlegen etwas länger zu lassen. Dies erleichtert durch das Anheben des Zökalpols an beiden Fadenenden und dieser Schlaufe das Versenken des Stumpfes.

  9. Ligatur und Abtragung der Appendixbasis

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    Ligatur und Abtragung der Appendixbasis

    Die Appendix wird an der Basis ligiert (Vicryl 3-0) und mit einem Messer (abwerfen) auf dem Braunolstiel liegend abgetragen.

  10. Versenkung des Stumpfes

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    Versenkung des Stumpfes

    Die Tabaksbeutelnaht wird verknüpft und der Appendixstumpf mit Pinzette (Assistent) versenkt (Pinzette und Schere nach Abtrennung des Fadens abwerfen).
    Anschließend wird der Douglasraum erst feucht, dann trocken ausgetupft.

    Hinweis: Keine Routinedrainage bei saniertem Fokus und lokaler Peritonitis!

    Anmerkung: „Meckeln“ nur bei relativ blander Appendix.

    • Meckel’sches Divertikel:
      Divertikel genügend weit von seiner Basis abklemmen, abtragen und quer vernähen, einreihig extramukös (monofil 4-0) oder Abtragung mit einem Klammerschneidegerät. 
  11. Peritoneal- und Fasziennaht

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    Peritoneal- und Fasziennaht

    Das Peritoneums (2-0) und die Faszie (0) werden mit monofilem, resorbierbarem Material verschlossen.

  12. Beenden der Operation

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    Beenden der Operation

    Subkutannaht, Hautnaht.